03. Feb

2010

Highlights Bangkok Tempel

Zuletzt aktualisiert am 22. Juli 2019

Thailand Tipps Tempel © B&N Tourismus

Bangkok wird in vielen Reiseführern auch die Stadt der Tempel und Paläste genannt. Wenn man mit dem Skytrain die Stadt durchquert, vom Golden Mount aus den Blick über die Altstadt schweifen lässt oder bei einem Cocktail in einer der Skybars das Panorama geniest wird man dieser Aussage nicht widersprechen können. Überall entdeckt man die geschwungenen Dächer eines Tempels, sieht vergoldeten Chedis und Glockentürme, deren Klang man kaum einmal zu hören bekommt.

Bangkok, Stadt der Tempel und Paläste

Wat Arun liegt auf der Thonburi-Seite des Menam Chao Phraya und ist zum Wahrzeichen von Bangkok geworden. Wann Wat Arun gegründet wurde, ist unklar, aber da das Kloster schon in der Ayutthaya-Zeit erwähnt wird, kann man davon ausgehen, dass es sich um einen der ältesten Tempel in der Umgebung von Bangkok handelt. Nach dem Fall von Ayutthaya wählte König Taksin Thonburi als neue Hauptstadt von Siam. Hier angekommen sah er der Legende nach über dem Tempel Wat Makok die Sonne aufgehen. Er deutete dies als Zeichen und ließ in der Nähe seinen Palast errichten. Das alte Wat Makok wurde nach Aruna, der Göttin der Morgenröte umbenannt und zum Königstempel ausgebaut und Wat Arun beherbergte sieben Jahre lang den Smaragd Buddha. Der imposante Prang ist im Khmer-Stil errichtet und mit seinen siebenundsechzig Metern Höhe weithin sichtbar. Auch die Könige der Chakri-Dynastie bauten den Tempel weiter aus, so ließ König Mongkut die Fassade des Prangs mit chinesischem Porzellan verkleiden, das aus China kommende Schiffe als Ballast mit sich führten. Zu Ende der buddhistischen Fastenzeit stattet der König oder ein Vertreter dem Kloster einen Besuch ab und bringt den Mönchen neue Roben als Geschenk.

König Rama V. verbrachte einige Zeit als Mönch in einem kleinen Kloster in der Nähe der Chitralada-Residenz, dem Wat der fünf Prinzen. Als dieser Tempel 1899 Umbaumaßnahmen zum Opfer fiel ließ Rama V. als Ersatz Wat Benchamabohit bauen, den sogenannten Tempel der fünf Könige. Seit einer Italienreise war König Rama V. von den eindrucksvollen Marmorgebäuden beeindruckt und so ließ er den Tempel, völlig unüblich für Thailand, aus Carrara Marmor errichten. Dennoch ist der Stil des Klosters durchwegs thailändischer Natur. Rama V. Kümmerte sich persönlich um viele Details dieses Tempels und Prinz Naris, sein Architekt, plante und überwachte die Bauarbeiten akribisch. Die Balken im Inneren des Tempels sind mit Lack und Gold dekoriert und der Innenhof beherbergt eine eindrucksvolle Sammlung von Buddhastatuen. Im Gegensatz zu anderen Klöstern verlassen die Mönche im Wat Benchamabophit das Kloster nicht für ihre allmorgendliche Almosentouren und so bringen die Gläubigen diese zum Kloster.

Völlig zu unrecht steht Wat Bowon Niwet ein wenig im Schatten der Klöster, welche die Must-See-Liste der Reiseführer anführen und so ist dieser Tempel mit seinen weitläufigen Grünanlagen ein Hort der Ruhe und des Friedens in der geschäftigen Metropole Bangkok. Der Tempel wurde 1829 errichtet und beherbergt die mehr als siebenhundert Jahre alte Statue des Buddha Phra Phutthachinnansi. Hinter dieser Buddhastatue ist eine zweite, größtere Buddhastatue platziert, eine äußerst seltene Anordnung in einem buddhistischen Kloster. Während seiner Zeit als Mönch wirkte König Mongkut hier lange Zeit als Abt und mehrere seiner Söhne folgten ihm in diesem Amt. Das Kloster lag König Mongkut Zeit seines Lebens sehr am Hherzen und so gab er bei dem Mönch und Hofmaler Khrua In Khong zahlreiche Wandgemälde in Auftrag. Die Wandgemälde des Mönchs muten fast europäisch an und sie sind eines der seltenen Beispiele klassischer thailändischer Malerei die sich perspektivischer Techniken bedient.

Der offizielle Name des größten Klosters in Bangkok ist Wat Phrachetuphon, doch umgangssprachlich wird das Kloster aus dem 16. Jahrhundert als Wat Pho bezeichnet. Die rund acht Hektar große Anlage ist von einer Mauer mit sechszehn Toren umgeben und ist eines der interessantesten Klöster in Thailand. Geschichte, Medizinwissenschaft, Massageausbildung und ein Meditationszentrum sind in Wat Pho vereint und legen Zeugnis ab von Tradition, Buddhismus und Moderne.

Die Hauptattraktion von Wat Pho ist zweifelsohne die fünfundvierzig Meter lange liegende Buddhastatue aus der Zeit von Rama III., der Wat Pho auch den englischen Namen verdankt: Temple of the Reclining Buddha. Die aus Gips und Ziegelsteinen gebaute Statue ist mit gespendetem Blattgold überzogen. Die Fußsohlen sind mit über hundert Perlmutt-Intarsien verziert, den Lakshana. Unter der Vielzahl der Chedis und Pangs fallen dem Besucher vier große Chedis, die wohl schönsten in Thailand, besonders auf. Sie sind Ruhestätte für die Asche von Rama II. und seinem Sohn, einer Frau von König Mongkut und die Bruchstücke einer Buddhastatue, die zerstört wurde. Siam hatte kein geregeltes Schulsystem und die Ausbildung der Kinder wurde den Mönchen überlassen. Rama III. ließ das Kloster zu einem Zentrum der Bildung ausbauen und viele Historiker bezeichnet Wat Pho als die älteste Universität von Thailand. In einem Pavillon kann sich der Besucher in traditioneller Art massieren lassen oder in einer der zahlreichen Salas von Wahrsagern die Zukunft voraussagen lassen.

Wat Ratchanatdaram wurde unter Rama III. um 1846 erbaut und ist eine architektonische Besonderheit. Die Turmspitzen sind aus Metall und so wird das Wat auch Metallpalast genannt. Wat Rajanatda ist weltweit das einzige buddhistische Bauwerk dieser Art. Drei Ebenen bilden einen pyramidenförmigen Turm, der wiederum mit vielen Türmchen verziert ist, das Innere des Chedis ist in zahlreiche Meditationszellen eingeteilt und wirkt auf den Besucher labyrinthartig. Wat Rajanatda ist für Amulettsammler ein Begriff, denn auf dem Tempelgelände befindet sich Thailands bedeutendster Amulettmarkt.

Einer Tradition der Chakri-Dynastie zufolge soll jeder König mindestens einen Tempel in Bangkok errichten und so ließ Rama V. hier um 1869 ein architektonisch außergewöhnliches Kloster errichten. Im Zentrum des Wats steht ein über vierzig Meter hoher, im cheylonisichem Stil errichteter Cedi, der dem großen Chedi in Nakhon Pathom nachempfunden ist. Wie sein Vorbild ist auch der Chedi des Wat Ratchbophit von einer kreisrunden Galerie umgeben. Gelbe Kacheln aus China, Dank vieler Spenden reicher chinesischer Kaufleute, verzieren die Gebäude. Der Bot des Klosters ist im Inneren einer gotischen Kathedrale nachempfunden. Dem Tempel angeschlossen ist ein Friedhof, auf dem viele Angehörige Chulalonkorns bestattet sind. Die Grabmäler sind ein wilder Stilmix asiatischer und europäischer Architektur mehrerer Epochen, wie er sonst nur selten aufzufinden ist.

Gleich zu Beginn seiner Regentschaft 1782 ließ Rama I. ein Kloster außerhalb der Grenzen der Stadtmauer errichten, das als Verbrennungsstätte dienen sollte. Als zur Regierungszeit von Rama III. der kleine Chedi der Klosteranlage einstürzte entwickelte der König einen ehrgeizigen Plan. Der Chedi des Wat Sakhet sollte das höchste buddhistische Bauwerk werden und so begann man den heute als Golden Mount bekannten, künstlichen Berg aufzuschütten. Die siamesischen Ingenieure der damaligen Zeit waren mit der Aufgabe jedoch überfordert und so sackte der Hügel auf dem morastigen Grund immer wieder in sich zusammen. Erst unter Rama V. gelang es den Hügel zu befestigen. Der ehrgeizige Plan den höchsten Chedi der Welt zu errichten wurde aufgegeben und sein heutiges Aussehen bekam der Golden Mount erst um 1940, als die obere Terrasse betoniert wurde. Noch in den sechziger Jahren war der Golden Mount die höchste Erhebung in Bangkok und man hatte einen wundervollen Blick über die Altstadt von Bangkok. Der vergoldete Chedi an der Spitze des Berges beherbergt eine Buddhareliquie. Die eigentliche Klosteranlage am Fuße des Berges findet zu unrecht wenig Beachtung bei Touristen. Der Golden Mount ist heute ein beliebtes Ausflugsziel, doch dies war nicht immer so. Ärmere Leute wurden vor der Verbrennung für eine Weile begraben, was jedoch oftmals zur Folge hatte, dass Geier und andere Tiere sich an den Leichen gütlich taten. Ernst Hesse-Wartegg beschreibt 1899 den Ort als eine Stätte des Grauens.

Auch Wat Suthat, mit dem Platz der großen Schaukel, liegt unverständlicherweise jenseits der Touristenströme. Mit dem Bau des gewaltigen Klosters wurde 1807 unter Rama I. begonnen, in seiner heutigen Form wurde das Kloster erst unter Rama III. vollendet. Der Tempel ist ein wahrer Mammutbau. Die Gesamtgröße beträgt mehr als 40.000m² und wird von einer neunhundert fünfzig Meter langen, knapp zwei Meter hohen Mauer mit fünfzehn Toren umgeben. Der gewaltige Wiharn beherbergt die acht Meter hohe Phra Buddha Shakyamuni Statue, die aus Sukothai hierher gebracht wurde. Der Wandelgang, der den Wiharn umgibt, ist mit über hundert fünfzig meist sitzenden Buddhastatuen dekoriert. Die kunstvoll restaurierten Wandmalereien zeigen den Lebenslauf Buddhas früherer Inkarnationen. Vier erhöhte Salas erlaubten es, Zeremonien auf dem Platz der großen Schaukel zu verfolgen. Das Schaukelfest geht auf bramanische Traditionen zurück und soll schon am Hof in Sukothai abgehalten worden sein. Es gab bei der halsbrecherischen Vorführung immer wieder schwere Unfälle und so wurde das Fest 1932 abgeschafft.

Unter der Regentschaft von Rama III. wurde eine ca. drei Meter hohe Buddhastatue in das Wat Phrayakrai gebracht, deren Stil auf Sukothai als Herkunftsort schließen ließ. Für die nächsten hundert Jahre verblieb die Statue in dem unbedeutenden Kloster in Chinatown, das im Jahr 1931 von den Mönchen verlassen wurde. Es musste nun ein neuer Standort für die Statue gefunden werden und die zuständige Kommission entschied sich dafür die Statue in Chinatown zu lassen und in das ebenfalls recht unbedeutende Kloster Wat Trai Mit zu bringen. Aus Platzmangel wurde die Statue zunächst in einem Behelf untergebracht, von dem sie 1955 dann an ihren endgültigen Standort im Kloster gebracht werden sollte. Beim Transport wurde die Statue beschädigt und nachdem man die äußere Stuckschicht entfernt hatte, wurde offensichtlich, dass die Statue aus nahezu reinem Gold bestand. Die Geschichte der Statue ist unklar und es ist ebenfalls merkwürdig, das bei früheren Transporten das gewaltige Gewicht von knapp sechs Tonnen keine besondere Aufmerksamkeit erregte. Man geht heute davon aus, dass die Buddhastatue rund achthundert Jahre alt ist und in Sukhothai gefertigt wurde. Wann man das kostbare Innere unter Stuck versteckte, ist unklar, es ist aber nicht unüblich wertvolle Schätze so vor Eroberern in Sicherheit zu bringen.

Da es keine verbindlichen Vorschriften für die Transkription der thailändischen Schrift gibt, kann man in Reiseführern und Publikationen teilweise sehr unterschiedliche Namen für ein und dasselbe Objekt finden. Die Namen der Tempel wurden daher so geschrieben, wie auch die thailändischen Behörden sie verwenden.

Reisetipp

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