11. Jan

2010

Highlights Bangkok Grand Palace

Zuletzt aktualisiert am 22. Juli 2019

Thailand Tipps Grand Palace © B&N Tourismus

Der große Palast ist wohl zurecht die touristische Hauptattraktion von Bangkok. Auch bei einem Kurzaufenthalt sollte kein Besucher der Stadt diese Sehenswürdigkeit auslassen, dokumentiert sie doch auf engstem Raum die thailändische Geschichte und Tradition. Über hundert Gebäude, auf einer Fläche von mehr als zweihundert tausend Quadratmetern bilden den Bezirk des Großen Palasts. Genaugenommen eher schon eine Stadt in der Stadt als ein Palast. Das gesamte Gelände wird von einer ca. zwei Kilometer langen zinnenbewehrten Mauer umfasst.

Der Große Palast in Bangkok

Nach dem Fall von Ayutthaya 1767 wurde die Hauptstadt von Thailand nach Thonburi, auf der westlichen Seite des Menam Chao Phraya, verlegt. 1782 bestieg Phra Phuttayodfa Chulalok, Begründer der bis heute regierenden Chakri-Dynastie, als Rama I. den Thron. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Verlegung des Regierungssitzes auf das andere Ufer des Menam Chao Phraya in das heutige Bangkok. Seine Entscheidung hatte vor allem strategische Gründe, denn Bangkok war auf der einen Seite durch den Fluss und im Osten und Süden durch eine weite, sumpfige Niederung geschützt. An einer Biegung des Flusses ließ er die Bauarbeiten für den Großen Palast beginnen. Die beiden ersten Bauwerke der Palastanlage sind die Dusit Maha Prasad und das Mahamontien. Weitere Attraktionen des großen Palastes sind die Tempelanlage (Wat Phra Kaeo) mit dem Smaragdbuddha (Emerald Buddha), das Boromabiman Gebäude und der große Chakri Palast.

Der Dusit Palast (Phra Thinang Dusit Maha Prasat) mit seiner großen Audienzhalle und den angrenzenden Wohngebäuden wurde unter Rama I. im Jahre 1789 errichtet und ist somit eines der ältesten Gebäude innerhalb der Anlage. Ursprünglich diente der Dusit Palast als Audienzhalle, heute wird er als Aufbahrungsort der toten Könige verwendet. Er ist in den für die thailändische Architektur idealtypischen Maßen errichtet. Die Leichtigkeit der geschwungenen Dächer lassen den großen Komplex sehr anmutig wirken. Die Spitze der Dusit Halle wird von einem Mondhop-Dach gekrönt, die von vier Garudas getragen wird. Der Garuda, ein Fabelwesen halb Mensch, halb Vogel, ist sowohl das nationale Symbol von Thailand als auch ein Zeichen der Monarchie. Das Innere der Audienzhalle ist heute für Besichtigungen freigegeben. Besonders bemerkenswert ist der mit Perlmutt verzierte schwarze Thron mit dem neungeteilten Schirm, dem Symbol des Königs. Schon in den ersten Jahren der Regentschaft Rama I. brannte der Dusit Palast nach einem Blitzschlag ab, er wurde jedoch unverzüglich wieder rekonstruiert. Der am Nordflügel befindliche Balkon mit einem vergoldeten Thron wurde bis 1911 bei offiziellen Empfängen im Freien verwendet.

Die äußere Halle, die Amarindra Vinichai oder auch Audienzhalle, dient den Hofzeremonien, die hier direkt vor dem Thron abgehalten werden. Der Thron wird von einem neunstufigen Schirm überragt, dahinter befinden sich die inneren Gemächer. Die mittlere Halle, Paisal Taksin, ist die thailändische Krönungshalle. In ihr befindet sich der Krönungsstuhl, indem der neue König die Würden entgegen nimmt. Der Altar in der Mitte der Halle symbolisiert Thailand. Die dritte Halle schließlich, die Cakrabardibiman Halle, war der Wohnsitz der ersten drei Könige der Chakri Dynastie. Heutzutage werden königliche Insignien und das Amtszubehör des Königs in einer westlichen Seitenhalle aufbewahrt. Aber für eine Nacht nach der Krönung übernachtet der König noch hier, um formell die Residenz der Ahnen in Besitz zu nehmen. Der große Gebäudekomplex der Phra Mana Monthian Gruppe besteht aus drei Hauptgebäuden. Der Amarindra Vinichai Halle, der Paisal Taksin Halle und der Cakrabardibiman Halle. Zwischen 1876 und 1880 wurde unter Rama V. der Chakri-Palast erbaut. Er liegt zwischen der Dusitgruppe und den Mahamontien. Der Unterbau des Palastes ist im Stil der italienischen Renaissance erbaut und wird von siamesischen Dächern, mit Mondhops, abgeschlossen. Ein Baustil, der ihn zum Spott vieler Architekturkritiker werden ließ. Das mittlere Kuppeldach enthält die Urnen mit der Asche aller Chakrikönige. Die niedrigeren Kuppeln rechts und links bewahren die Urnen aller Chakriprinzen. Im Zentrum des Palastes befindet sich die Thronhalle, die auch heute noch für Staatsempfänge dient.

Rama IV. ließ nach seiner Thronbesteigung im Jahre 1851 einen weiteren Palast bauen, den Boromabian. Aufgrund schlechter Baumaterialien musste der Palast bald jedoch wieder abgerissen werden. Der Name blieb aber für einen Palast reserviert. 1903 ließ Rama V. den Palast im westlichen Teil errichten. Er war als Unterkunft für den Thronnachfolger Rama VI. gedacht. Neben Rama VI. haben auch alle nachfolgenden Prinzen einige Jahre im Boromabiman verbracht. Dahinter, quasi als Park des Königspalastes, liegt der Sivalaya Garten mit dem Tempel des Kristallbuddha nebst weiteren kleineren Gebäuden. Durch einen Nebeneingang gelangt man nun zum Wat Phra Kaeo, dem eigentlichen königlichen Tempelbereich.

Der Wat Phra Kaeo ist der sakrale Monumentalbau innerhalb der Mauern des Großen Palasts. Die Bauarbeiten an der Tempelanlage begannen zeitgleich mit denen der Palastanlage unter König Rama I. Obwohl die Anlage einem Tempel gleicht, wird sie nicht von Mönchen genutzt, sondern ist die königliche Kapelle. Der Tempel ist eine Schatzkammer thailändischer Kunst und beherbergt den Jadebuddha, die meist geachtete Buddhafigur in Thailand. Der Tempelbezirk selbst ist von einer Mauer umgeben. Die sechs Tore der Anlage werden jeweils von zwei gewaltigen Tempelwächterfiguren, den Dschaks bewacht. Betritt man den Tempelbereich durch den Haupteingang, so befindet man sich auf der oberen Terrasse. Auf der Mittelachse der Anlage befinden sich drei Gebäude. Ein Reliquarium in Form eines goldenen Chedis (Phra Sri Ratana Chedi), das Phra Mondhob und das Prasart Phra Debidorn. In dem goldenen Chedi wird eine Buddhareliquie, ein Knochensplitter, aufbewahrt. Entlang des Wandelgangs an der Umfassungsmauer, beginnend am nördlichen Eingang, befindet sich der berühmte Bilderzyklus des Wat Phra Keo, mit Szenen aus dem Ramakien. Die auf die Zeit Rama I. zurückgehenden Malereien werden auch heute noch immer wieder liebevoll traditionsgemäß restauriert. Das zweite Gebäude auf dieser Achse ist das Phra Mondhop. Das Bauwerk ist mit Glasmosaiken dekoriert und wirkt trotz seiner Größe erstaunlich anmutig und filigran. Im Inneren des Phra Mondhop, dessen Boden mit silbernen Platten ausgelegt ist, werden die heiligen Schriften die Tripitaka aufbewahrt. Vor dem Eingang zum Phra Mondhop ist ein Modell der gewaltigen Tempelanlagen von Ankor Wat ausgestellt, das hier zur Zeit der Regentschaft von Rama IV. aufgestellt wurde. Mehrere Fabelwesen verzieren die Terrasse und auch die berühmten Elefantenstatuen sind hier zu finden. Trotz des Verbots diese Figuren zu berühren streicheln viele Touristen die Elefantenköpfe, da dies eine baldige Rückkehr nach Bangkok verspricht. Die Achse wird vom Prasat Phra Debidorn, oder auch Pantheon, vervollständigt. Das Gebäude ist nur am 06. April, dem Chakri-Tag, der Öffentlichkeit zugänglich. An diesem Tag besuchen viele Thailänder das Pantheon um die lebensgroßen Statuen der verstorbenen acht Könige der Dynastie zu bewundern.

Das Allerheiligste der Tempelanlage ist der Tempel des Emerald Buddha. Der kleine nur einen dreiviertel Meter hohe Jadebuddha genießt in ganz Thailand die höchste Verehrung. Drei Mal im Jahr wird der Buddha vom amtierenden König in einer feierlichen Zeremonie in ein neues Gewand gekleidet. Das Gewand der vorangegangenen Jahreszeit wird daraufhin sorgfältig in einem kostbaren Holzkistchen aufbewahrt. Der Ursprung der kleinen Figur ist nicht geklärt. Sie wurde 1436 in Chiang Rai durch Zufall unter einer Stuckschicht entdeckt. Der damalige König von Chiang Mai wollte sich die Statue eigentlich aneignen, doch der Elefant, der sie transportieren sollte, blieb unterwegs stehen. Man nahm dies als Omen und beließ den Buddha in Lampang. Über Jahre die kommenden Jahre hinweg verehrte man den Buddha an verschiedenen Orten. Erst Rama I. ließ ihn im Jahre 1782 schließlich an seinen heutigen Platz bringen. Auf dem Gemälde hinter dem Smaragd Buddha ist die buddhistische Kosmologie mit Himmel, Erde und Hölle dargestellt.

Beim Besuch des großen Palastes im Herzen Bangkoks sollten einige Kleinigkeiten beachtet werden. Hier die wichtigsten To-Do’s und Not-To-Do’s. Die Wächter des Grand Palace achten strikt auf eine angemessene Kleiderordnung. Kurze Röcke und schulterfreie Shirts sind ebenso tabu wie Shorts oder das Betreten des Palastgeländes ohne Schuhe. Im Inneren vieler Gebäude herrscht striktes Fotografierverbot. Zur Abschreckung hängen überall, wo der Einsatz der Kamera nicht erlaubt ist, herausgerissene Filmstreifen oder zertrümmerte Videokassetten an Wäscheleinen. Dies ist kein Scherz, die Palastwächter lassen in diesem Punkt nicht mit sich reden. Wie überall auf der Welt sollte man beim Fotografieren von Menschen zurückhaltend sein und um Erlaubnis fragen. Dass auf das Fotografieren Betender zu verzichten ist, sollte selbstverständlich sein.

Der Wat Phra Keo ist von 08:30 Uhr bis 15:30 Uhr und der Grand Palace von 08:00 bis 16:00 geöffnet. Eintrittspreis: ca. 200 THB. Hierin sind enthalten: Besuch des Grand Palace, des Wat Phra Keo und des Vimanmek Palast. Für Thais ist der Eintritt übrigens offiziell frei, also nicht wundern, wenn Einheimische einen anderen Eingang, vorbei am Kassenhäuschen, wählen. Öffentliche Verkehrsmittel: Bus-Linien 1, 3, 6, 9, 15, 19, 25, 30, 32, 33, 39, 43, 44, 47, 53, 59, 60, 64, 65, 70, 80, 82, 91, 123, 201, 203 sowie AC1, AC6, AC7, AC8, AC12, AC25, AC38, AC39, AC44 und mit der Bootslinie Chao Phraya Express bis zum Tha Chang Pier. Lage und Anschrift: Na Phralan Road, Phra Nakhon District, Bangkok, Thailand. Tel: 224 3328, 226 0255. Fax: 225 9158.

Reisetipp

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