Die Klöster sind traditionell Ursprung der Bildung, Forschung und Lehre in Thailand. So gilt Wat Poh in Bangkok als älteste Universität in Thailand. Auch wenn im modernen Thailand die Universitäten keine Klöster mehr sind, so sind Mönche auch heute noch als Ratgeber und Lehrer hoch geachtet.
Stellenwert der Familie
Ich möchte hier eine Geschichte wieder geben, die ich irgendwo gelesen habe und die einen interessanten Einblick in das Leben der Thais gibt. Einem alten Mönch missfiel, wie die Bewohner des Dorfes mit ihren Einkünften umgingen und so entschloss er sich, mit ihnen darüber zu reden. Heute, so sagte er, werde ich euch erzählen, wie ihr mit eurem Geld umzugehen habt, zu eurem Wohl und zum Wohl aller. Mit einem Viertel zahlt Eure Schulden zurück. Das nächste Viertel vergrabt. Mit einem weiteren Viertel füttert Ihr die Schlange und das letzte Viertel werft ins Wasser! Die Bewohner des Dorfes schauten ein wenig ungläubig und so erklärte der Mönch wie sein Rat zu verstehen sei. Zunächst müsst ihr Eure Schulden bezahlen, die Schulden die ihr bei euren Eltern habt. Sie haben euch erzogen, ernährt, gekleidet, und so seit ihr euer Lebtag bei euren Eltern verschuldet. Das nächste Viertel sollt ihr sparen, um auch für magere Zeiten gerüstet zu sein. Mit dem Füttern der Schlange ist das gemeint, was ihr für eure Kinder tut. Gebt ihnen Bildung und Kleidung. Das Füttern der Schlange ist riskant, man weiß nie, wie sie reagieren wird und auch Eltern wissen nicht, ob die Kinder einst gute Schuldner sein werden. Wenn ihr all das getan habt, dann werft den Rest des Geldes in Wasser. Damit meine ich nach soviel Arbeit und Erfüllung der Pflichten lasst es euch gut gehen und genießt das Leben und gebt das Geld aus, ohne zu erwarten, dass ihr, außer Vergnügen, etwas davon zurück bekommt.
Die Geschichte macht deutlich, welchen Stellenwert die Familie im Leben der Thais hat, soll doch immerhin die Hälfte den Kindern und Eltern zugutekommen. Und eine weitere liebenswürdige Einstellung der Thailänder wird deutlich: Was morgen kommt, ist wichtig, aber nicht wichtiger als der Spaß, den man heute haben kann.
